Chronik der Tierhilfe Miltenberg e. V.1981 wurden in Miltenberg in einem Haus neben der Post einige kleine und auch große Katzen tot aufgefunden. Als Frau Köstler davon hörte konnte sie nicht tatenlos zuschauen, da Sie selber auch Katzenbesitzerin ist. Frau Köstler nahm dann Kontakt mit den Damen vom Katzenclub auf. Das war damals eine Gruppe von Damen, die sich gelegentlich bei Kaffee und Kuchen getroffen haben, um sich über ihre Katzen auszutauschen und um Geld zur Kastration von Streunerkatzen zu sammeln. Frau Köstler und die Damen vom Katzenclub, haben dann die noch lebenden 25 Katzen in einer Fangaktion eingefangen. Hilfe bekamen die Damen bei der Leiterin des Tierheims Wertheim, da sich keiner mit dem einfangen von Katzen auskannte. Mit einem Hühnerstall, bei Fam. Köstler auf dem Privatgrundstck, fing alles an.Es wurden immer mehr Probleme in den nächsten Jahren an die Tierschützer herangetragen, sodass im Juni 1985 die Tierhilfe Miltenberg e. V. gegründet wurde.Auf dem privaten Gelände der Familie Köstler wurde erstmal ein provisorisches Tierheim errichtet.Schon 1986 konnte die Tierhilfe eine stolze Jahresbilanz bei der Hilfe für Tiere vorweisen.So wurden gerettete, aufgenommene, in gute Hände vermittelt, aber auch wieder in ihr Zuhause zurckgebracht: 72 Hunde, 149 Katzen, 18 Schafe, 3 Pferde, 75 gefiederte Tiere und insgesamt 48 Kleintiere (Hasen, Igel, Meerschweinchen). 1988 wurde die Tierarztpraxis der Tierhilfe eröffnet, die einige Jahre selbst betrieben wurde und dann verkauft wurde.Nachdem jährlich bei der Tierhilfe durchschnittlich 400 Katzen und Kleintiere untergebracht und vermittelt wurden, wurde nach einem größeren Grundstck gesucht. Da die finanziellen Mittel aber immer knapp waren entstand die Idee, im Jahre 1988, in einem Nebengebäude auf 50 qm den ersten Flohmarkt zu eröffnen. Ebenso wurde im Alten Rathaus in Miltenberg jährlich immer ein Flohmarkt an einem Wochenende, veranstaltet. Seit 1992 waren wir im Hessischen Rundfunk in der Sendung „Herrchen Gesucht“ vierteljährlich zu Gast und haben unsere Katzen zur Vermittlung vorgestelltEbenso 1992 hatten 30 Katzen aus unserem Tierheim die Ehre als Darsteller, bei der Fernsehserie „Mit Leib und Seele“.Die Tierfreunde beschlossen 1995, die einstmals eher provisorische als Tierheim genutzte Anlage auszubauen und tiergerecht zu gestallten. Viele fleißige Hände halfen in ihrer Freizeit beim Um- und Ausbau des Tierheims mit. Später wurde eine Quarantänestation, ein WC und ein Lagerraum angebaut. Im September 2002 wurde der Flohmarkt in der Großheubacher Str., auf dem Privatgelände von Familie Köstler, auf 125 qm erweitert und damit konnten wir unseren Tierheimbetrieb mitfinanzieren. Der Flohmarkt wurde ausschließich von Ehrenamtlichen Helfern betrieben die mit vollem Ehrgeiz und Engagement dabei waren. Vielen Dank dafür.Wir hatten das große Glück im September 2012 ein Gebäude in der Laurentiusstraße zur Miete zu bekommen. Somit konnten wir unseren zweiten Flohmarkt eröffnen und damit die Kasse für die Finanzierung unseres Tierheims aufbessern, denn Tierschutz kostet Geld. Bis heute wird der Flohmarkt gerne besucht, und wir konnten damit schon vor über 20 Jahren dazu beitragen, dass was für die Nachhaltigkeit getan wurde.Familie Köstler hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht sich um alle Tiere zu kümmern und sie Artgerecht unterzubringen und zu versorgen. Sie waren 24 Stunden, 7 Tage die Woche für die Tiere erreichbar. Ein herzlichen Dank an dieser Stelle, an alle Tierschützer und Tierheime für die tolle Zusammenarbeit und den Zusammenhalt untereinander. Im Jahr 2020 musste die Tierhilfe wohl mit der Größten Krise seit Bestehen des Vereins klarkommen. Nicht nur die Corona-Krise, die finanzielle Löcher in die Kasse brachte musste bewältigt werden.Der Flohmarkt in der Großheubacher Str. musste geschlossen werden, weil wir dort die Coronaauflagen nicht erfüllen konnten. Dadurch gingen acht Ehrenamtliche Helfer, die den Flohmarkt gemacht haben und kamen leider nicht wieder. Auch im Flohmarkt Laurentiusstr. mussten wir finanzielle Verluste verzeichnen, die uns dann fehlten um die Tierarztkosten und die Versorgung unserer Tiere zu sichern. Zumal gerade zu dieser Zeit die Tierärzte die Kosten für die Behandlungen angehoben haben. Es sollte in diesem Jahr aber noch nicht das letzte gewesen sein, im Dezember mussten wir auch noch unser Katzenhaus schließen. Da wir die Auflagen vom Veterinäramt nicht erfüllen konnten, weil uns ein weiterer Raum fehlte. Ein Um- oder Ausbau war leider in den Räumlichkeiten nicht möglich. Seitdem sind wir auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten bzw. einem Gewerbegrundstck, um ein neues Katzenhaus aufzubauen.„Aufgeben ist keine Option“ ist seither unser Motto.Seit der Schließung haben wir es uns verstärkt zur Aufgabe gemacht, die Population der Streunerkatzen durch Kastration einzudämmen. In Zusammenarbeit mit anderen Tierheimen und Organisationen tragen wir dazu bei, dass das Leid der Streunerkatzen reduziert wird. „Fangen, Kastrieren, Freilassen“, somit soll vermieden werde, dass Krankheiten vererbt oder an die Kitten weitergegeben wird. Was auch unsere Freigänger betrifft. Das Leid der kleinen unerwünschten Kätzchen, die fast keine überlebenschance haben oder die ein Leben mit Hunger und Krankheit erwartet, wollen wir verhindern. Wir haben ein Zitat gefunden, das wirklich treffend ist: „Das Elend beginnt mit der Vermehrung“. Umso mehr freuen wir uns, dass endlich ab dem 10. Juli 2025 auch in Miltenberg die Katzenschutzverordnung zum Tragen kommt. Mehr Informationen über unser Projekt „Kastration von Streunerkatzen“ finden Sie auf unserer Webseite unter „Info“.Ich denke wir konnten ihnen einen kleinen Einblick in 40 Jahre Tierschutzarbeit der Tierhilfe geben. Wir könnten noch soviel mehr erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.